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Die SVP holte am meisten Panaschierstimmen und gab am wenigsten ab

An den Nationalratswahlen 2023 im Kanton Thurgau war die SVP die Partei, deren Panaschierbilanz am günstigsten ausfiel. Besonders enge Panaschierbeziehungen gab es zwischen EDU und SVP sowie zwischen FDP und SVP. Dies geht aus den soeben publizierten Analysen der Thurgauer Dienststelle für Statistik hervor.

Die über 83'500 Thurgauerinnen und Thurgauer, die sich an den Nationalratswahlen 2023 beteiligten, stellten sich ihren Wahlzettel mehrheitlich individuell zusammen. Gut die Hälfte benutzten einen der Wahlzettel mit Listenbezeichnung und veränderten diesen, das heisst, sie strichen Kandidierende, kumulierten oder panaschierten. Etwas weniger als ein Zehntel der Wählerinnen und Wähler – weniger als vor vier Jahren –  griffen zum leeren Wahlzettel und füllten diesen ohne Listenbezeichnung aus. Knapp 40 % der Wählenden legten einen vorgedruckten Wahlzettel unverändert ein; dies sind etwas mehr als bei den Nationalratswahlen 2019. 

Am meisten veränderte Wahlzettel bei den Mitteparteien

Die Mitte und die FDP waren die Parteien, deren Wählerinnen und Wähler am häufigsten kumulierten, panaschierten oder Kandidierende strichen. Von den Wahlzetteln der Mitte gingen nur 31 %, von jenen der FDP nur 33 % unverändert ein. Am höchsten war der Anteil unveränderter Wahlzettel demgegenüber bei MASS-VOLL, der EDU und Aufrecht Thurgau. Bei MASS-VOLL wurden 59 % der Wahlzettel ohne Änderung eingelegt; bei jenen der EDU und von Aufrecht Thurgau war es ebenfalls mehr als jeder zweite, der ohne Kumulierung, Panaschierung oder Streichung von Namen abgegeben wurde.

Im «Panaschierstimmentausch» schnitt die SVP am besten ab

Im «Panaschierstimmentausch» zwischen den Parteien schnitt die SVP am besten ab. Sie erhielt am meisten Panaschierstimmen; gleichzeitig flossen von ihren Wahlzetteln am wenigsten Panaschierstimmen an andere Parteien ab. Die Mitte holte ebenfalls viele Panaschierstimmen, verlor aber deutlich mehr Panaschierstimmen an andere Parteien als die SVP. Überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen erhielten auch die FDP und die GRÜNEN. Wie die Mitte mussten auch diese Parteien im Gegenzug einen überdurchschnittlich starken Panaschierstimmenabfluss verkraften.

Enge Panaschierbeziehung zwischen EDU und SVP und zwischen FDP und SVP

Einen besonders markanten Panaschierstimmenfluss gab es von der EDU zur SVP sowie von der FDP zur SVP. Die Wählerschaft der SVP panaschierte wenig; wenn panaschiert wurde, flossen diese Stimmen vor allem an die FDP. Die Mitte verlor mit Abstand am meisten Panaschierstimmen an die SVP; überdurchschnittlich oft wurde auch in Richtung FDP panaschiert. Wenn Wählerinnen und Wähler der SP Stimmen an parteifremde Kandidierende vergaben, gingen diese mit Abstand am häufigsten an die GRÜNEN. Umgekehrt panaschierte die Wählerschaft der GRÜNEN am häufigsten in Richtung SP. Die Panaschierstimmen, die von Wahlzetteln der GLP abflossen, kamen einer breiten Palette von Parteien zugute: am häufigsten der FDP und den GRÜNEN, aber auch der SP.

Die statistische Mitteilung «Nationalratswahlen 2023» steht auf statistik.tg.ch zur Verfügung. Auf dieser Webseite finden sich auch interaktive Grafiken und Karten.