Die Nachfrage nach kinder- und jugendpsychiatrischen Angeboten hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Ab 2020 verschärfte sich der Trend überproportional. Sämtliche ambulanten, intermediären und stationären Angebote im Kanton Thurgau waren und sind voll belegt, zudem bestehen teilweise lange Wartezeiten. Die Corona-Pandemie hat einen zudem Versorgungsengpass im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste ausgelöst, der nach Ansicht der Fachexpertinnen und -experten der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste sowie der Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie schweizweit fortbestehen wird.

Deshalb hat der Regierungsrat zwei Massnahmen ergriffen. Zum einen wird im Leistungsauftrag der Spital Thurgau AG 2024–2027 die Zahl der beitragsberechtigten Standardtagesklinikplätze der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste auf 32 Plätze mit maximal 7'360 Therapietagen angehoben. Zum anderen wird die Bettenzahl für die stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen bis zum Erreichen des 18. Altersjahres mit Wohnort im Kanton Thurgau in der Clienia Littenheid AG ab 1. Januar 2024 um drei Betten auf 20 Betten erhöht.

Aus der Erweiterung des ambulanten Angebotes der Spital Thurgau AG resultieren Kosten von jährlich 0.76 Millionen Franken, wovon der Kanton 0.38 Millionen Franken zu tragen hat. Die Kosten für die Ausweitung des stationären Angebots der Clienia, die gemäss der ordentlichen Spitalfinanzierung nach dem Gesetz über die Krankenversicherung finanziert sind, resultieren Zusatzkosten von jährlich 1.07 Millionen Franken, wovon der Kanton 0.59 Millionen Franken zu tragen hat.