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SVP profitierte am meisten vom «Panaschierstimmentausch»

An den Grossratswahlen 2024 fiel die Panaschierbilanz für die SVP am günstigsten aus: Sie erhielt viele Panaschierstimmen, musste aber nur wenige an andere Parteien abgeben. Das neu gewählte Kantonsparlament ist etwas jünger als jenes vor vier Jahren. Dies und noch viel mehr geht aus der Statistischen Mitteilung «Grossratswahlen 2024» hervor, die die Thurgauer Dienststelle für Statistik soeben publiziert hat.

Die Dienststelle für Statistik Thurgau hat ein umfangreiches Paket von Analysen, Karten, Grafiken und Tabellen zu den Grossratswahlen vom 7. April 2024 vorgelegt. Es zeigt: Die SP und die Mitte, die am meisten zusätzliche Sitze holten, waren in der Mehrheit der Gemeinden im Aufwind. Die SP schnitt in 50 der 80 Thurgauer Gemeinden, die Mitte sogar in 52 Gemeinden besser ab als vor vier Jahren. Umgekehrt büssten die GRÜNEN, die GLP und die FDP in der Mehrheit der Gemeinden an Parteistärke ein. Die SVP legte in der Hälfte der Gemeinden an Parteistärke zu, am kräftigsten in Hohentannen, Wilen und Amlikon-Bissegg. In der anderen Hälfte musste sie Federn lassen, allen voran in Raperswilen und Wäldi.

Der Grosse Rat wird etwas jünger

Das neu gewählte Kantonsparlament ist im Mittel 51.2 Jahre alt (2020: 52.4 Jahre). Es startet mit mehr unter 35-Jährigen in die neue Legislatur als vor vier Jahren. 51 der 130 Kantonsrätinnen und Kantonsräte sind 56-jährig oder älter (2020: 56). 40 der 130 neu gewählten Mitglieder des Grossen Rates sind Frauen (30.8 %; 2020: 41 Frauen, 31.5 %). Obwohl 2024 mehr Frauen kandidierten als vor vier Jahren, hat sich der Frauenanteil bei den Gewählten nicht erhöht. Mit dem höchsten Frauenanteil startet die SP in die neue Legislatur.

Am meisten unveränderte Wahlzettel bei EDU, Aufrecht, MASS-VOLL und SP

Sechs von zehn Wählerinnen und Wählern veränderten ihren Wahlzettel (sie strichen, kumulierten oder panaschierten Kandidatinnen oder Kandidaten) oder füllten den leeren Wahlzettel ohne Listenbezeichnung aus. Nur knapp 40 % der Wählerinnen und Wähler – etwas mehr als bei den letzten Grossratswahlen – legten einen vorgedruckten Wahlzettel unverändert ein. Die EDU war bei den Grossratswahlen 2024 die Partei, deren Wählerinnen und Wähler am häufigsten einen unveränderten Wahlzettel einlegten. Auch die Wahlzettel von Aufrecht Thurgau, MASS-VOLL und der SP gingen zu mindestens der Hälfte unverändert ein. Demgegenüber veränderten Wählerinnen und Wähler der Mitte ihren Wahlzettel am häufigsten: 71 % gaben einen veränderten, nur 29 % einen unveränderten Wahlzettel ab. 

Enge Panaschierbeziehung zwischen GRÜNEN und SP

Die Parteien mussten in unterschiedlichem Ausmass Panaschierstimmen an andere Parteien abgeben – die Mitte und die GLP in fast allen Bezirken überdurchschnittlich viele, die SVP recht wenige. In Flussdiagrammen lässt sich pro Bezirk entdecken, welchen Parteien diese zugutekamen. Eine besonders enge Panaschierbeziehung gab es in allen Bezirken zwischen den GRÜNEN und der SP. Je nach Bezirk gab es auch zwischen anderen Parteien ausgeprägte Panaschierstimmenflüsse. 

Die SVP war die Partei, die im «Panaschierstimmentausch» am meisten herausholte. Sie erhielt überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen, musste im Gegenzug aber nur wenige an andere Parteien abgeben.

Die Statistische Mitteilung «Grossratswahlen 2024» steht auf www.statistik.tg.ch zur Verfügung. Auf der Webseite finden sich auch zahlreiche interaktive Grafiken und Karten sowie detaillierte Tabellen. Mit dem Wahlspiegel 2024 (shinyapps.io) steht zudem erstmals ein Dashboard bereit, mit dem Entwicklungen von Parteistärken oder Wahlbeteiligung in jeweils zwei Gemeinden grafisch verglichen werden können.

Weitere Infos zu den Grossratswahlen 2024 finden Sie auch unter wahlen.tg.ch