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Invasive Neophyten: Problempflanzen problemlos entsorgen

Das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau lanciert gemeinsam mit dem Verband KVA Thurgau, dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) sowie in Zusammenarbeit mit den Gemeinden den kostenlosen Neophytensack. Mit diesem Sack können invasive Pflanzen, sogenannte Neophyten, einfach und korrekt entsorgt werden. Der Neophytensack ist ab sofort erhältlich.

Sommerflieder, Einjähriges Berufkraut, Asiatische Staudenknöteriche und Riesenbärenklau bedrohen einheimische Pflanzen. Um die Weiterverbreitung dieser und weiterer invasiver Pflanzen, sogenannter Neophyten, zu bremsen, ist nebst der Bekämpfung die fachgerechte Entsorgung wichtig. Um diese zu erleichtern, gibt es ab sofort den Neophytensack.

In den 60-Liter-Sack kommen alle fortpflanzungsfähigen Pflanzenteile. «Das können je nach Pflanze Beeren, Früchte oder Wurzeln sein», sagt Natalie Messner von der Fachstelle Biosicherheit des Kantons Thurgau. Auf der Website www.neophytensack.ch findet sich eine Übersicht der invasiven Pflanzen, wie sie am besten bekämpft werden, was in den Neophytensack gehört und wie man das restliche Pflanzenmaterial korrekt entsorgt. «Dank des Neophytensacks können invasive Pflanzen einfach eingesammelt und richtig entsorgt werden», sagt Messner, «auf diese Weise kann die heimische Natur unterstützt und kostspielige Folgeschäden können minimiert werden.»

Der Öffentlichkeit stehen die Neophytensäcke gratis bei den Gemeinden zur Verfügung; wo genau diese bezogen werden können, darüber gibt der jeweilige Abfallkalender Auskunft. Wo die gefüllten Säcke anschliessend hingebracht und gratis entsorgt werden können, ist ebenfalls im Abfallkalender der Gemeinden ersichtlich.

Neophytensack entspricht einem Wunsch

Für den zuständigen Regierungsrat Dominik Diezi ist die Einführung des Neophytensacks ein wichtiges Puzzleteil bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie: «Unser Ziel ist, die Ausbreitung invasiver Pflanzen einzudämmen und den Schaden, den sie anrichten, zu begrenzen.» Mit dem Neophytensack würden Gemeinden und deren Bevölkerung aktiv bei der Bekämpfung und richtigen Entsorgung invasiver Neophyten unterstützt. «Die Einführung des Neophytensacks entspricht auch einem Wunsch von Gemeinden und kantonaler Politik», sagt Diezi. Es freut ihn, dass die beiden Abfallverbände KVA Thurgau und ZAB seit Beginn der Planung dabei waren und das Projekt massgeblich unterstützt haben.

Die Zusammenarbeit sieht wie folgt aus: Das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau finanziert die Produktion und den Vertrieb der Säcke, die Abfallverbände übernehmen die Entsorgung. «Eine pragmatische Ostschweizer Lösung», wie Dominik Diezi sagt. Zentral sei nun, dass das Angebot in den Gemeinden mitgetragen werde. Dieses Jahr führen über 90 Prozent der Verbandsgemeinden der KVA Thurgau und alle Gemeinden des ZAB den Neophytensack ein. Weitere Gemeinden können das Angebot des Neophytensacks jederzeit übernehmen.

Den beiden Abfallverbänden ist es wichtig, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner in ihren Verbandsgebieten vom kostenlosen Neophytensack profitieren können. Deshalb gibt es den Neophytensack ab sofort nicht nur im Thurgau, sondern auch im oberen Kantonsteil des Kantons Schaffhausen sowie in der Region Wil, im Fürstenland und im Toggenburg. Im Verbandsgebiet der KVA Thurgau gibt der Abfallkalender Auskunft, wo der Neophytensack gratis zur Entsorgung abgegeben werden kann. Im Einzugsgebiet des ZAB können die Säcke gratis über die Strassensammlung oder über die Unterflurbehälter entsorgt werden – analog der Kehrichtentsorgung.


Urs Corradini, Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid, Regierungsrat Dominik Diezi und Dieter Nägeli, Verband KVA Thurgau, mit einem gefüllten Neophytensack.


Natalie Messner, Fachstelle Biosicherheit des Kantons Thurgau, erklärt, welches Material einer invasiven Pflanze in den Neophytensack gehört.