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Erstes Label «Amphibiengebiet von nationaler Bedeutung»

<img src= "http://ww4.tg.ch/pictures/logo_amphibien.jpg" align= "left"> Dem Naturreservat der Primarschule Kaltenbach wurde am erstem Amphibienlaichgebiet im Kanton Thurgau das Label «Amphibiengebiet von nationaler Bedeutung» verliehen. Damit wird eine über 25-jährige Hege- und Pflegearbeit der Naturschutzgruppe Kaltenbach sowie von Schülerinnen und Schülern ausgezeichnet.

In der Schweiz sind auch in den vergangenen Jahren immer noch wertvolle Lebensräume verloren gegangen und dadurch Arten selten geworden oder teils sogar verschwunden. Deshalb erhielt der Bund die Aufgabe, sogenannte Biotope von nationaler Bedeutung mittels Inventaren und bundesrätlicher Verordnung zu schützen. «Solche Gebiete sind streng geschützt und ein Eingriff kann nur diskutiert werden, wenn er ebenfalls in nationalem Interesse erfolgen soll», erklärte Erich Kohli vom Bundesamt für Umwelt anlässlich der ersten Verleihung des Labels «Amphibiengebiet von nationaler Bedeutung» in Kaltenbach.

Im Thurgau gibt es rund 50 solche Amphibiengebiete und er liegt damit im vorderen Mittelfeld aller Kantone. Berücksichtigt man die Anzahl Objekte pro Einwohner, besetzt der Thurgau sogar einen Spitzenrang. Das ist vor allem auf die günstige Lage des Thurgaus im Schweizer Tiefland zurückzuführen, das gute klimatische Bedingungen für Amphibien aufweist. Die konsequente Endgestaltung von Teilbereichen ehemaliger Grubenareale als Ersatzlebensräume für Amphibien, wie sie der Kanton seit vielen Jahren bei Kiesabbauvorhaben verfügt, hat hierzu ebenfalls einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Jahr 2005 wurden im Thurgau sämtliche Gebiete, die im Bundesinventar erfasst sind, kontrolliert. Raimund Hipp, Leiter Natur- und Umweltschutz im Amt für Raumplanung des Kantons Thurgau, konnte dabei befriedigt feststellen: «Der weitaus grösste Teil der Gebiete ist in einem sehr guten Zustand und wird auch regelmässig gepflegt.»

Eines dieser überaus gut gepflegten Gebiete ist das Naturreservat in Kaltenbach, das nun gewissermassen als Auszeichnung eine Hinweistafel mit dem Label «Amphibiengebiet von nationaler Bedeutung» tragen darf. Ruedi Wild, der eigentliche Vater dieses Biotops und unter dessen Leitung das Gebiet gepflegt wird, schaute kurz auf die Entstehungsgeschichte zurück: «Die Güterzusammenlegungskorporation Kaltenbach-Wagenhausen bezog aus dieser Grube die für die den Bau der Flur- und Waldstrassen benötigten Kiesmengen.» Nach 1970 legten dann Schülerinnen und Schüler Hand an und schufen dieses neue, etwa eine Hektare grosse Naturreservat. Und Ruedi Wild fügt an: «Heute, nach über 25-jähriger Hege- und Pflegearbeit von Schülerinnen und Schülern, dem Lehrerteam und dem Abwart, präsentiert sich die ehemalige Kiesgrube als Naturinsel für Mensch, Tier und Pflanze.»