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Vorübergehend stotternder Thurgauer Konjunkturmotor

Die Belebung der Thurgauer Konjunktur kam zum Jahresende 2005 etwas ins Stocken. Angesichts der optimistischen Zukunftserwartungen der Thurgauer Industriebetriebe dürfte es sich dabei jedoch lediglich um eine Wachstumspause handeln. Im Baugewerbe war die Dynamik hingegen bis zum Jahresende 2005 ungebrochen.

Gemäss der soeben erschienenen Ausgabe des «Thurgauer Wirtschaftsbarometers», das vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank und der Industrie- und Handelskammer Thurgau gemeinsam getragen wird, vermochte der Geschäftsgang in der Thurgauer Industrie seine seit dem Frühling 2005 anhaltende Aufwärtsbewegung im vierten Quartal 2005 nicht fortzusetzen. Im Verlauf des Schlussquartals 2005 flachte sich das zuvor verzeichnete Wachstum bei den meisten Indikatoren ab.

Produktionskapazitäten etwas weniger ausgelastet

So vermochten die von der KOF ETH befragten Thurgauer Industriebetriebe ihre Produktion zu Beginn des vierten Quartals noch zu steigern. Gegen Jahresende kam das Wachstum jedoch in Stocken und im Dezember wurde ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres und des Vormonats produziert. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung bildete sich denn auch innerhalb eines Quartals um zwei Prozentpunkte auf 82,6 Prozent zurück.

Der Bestellungseingang verharrte im vierten Quartal 2005 ungefähr auf dem Stand des dritten Quartals; immerhin gingen mehr Bestellungen ein als im Vorjahr. Mehr Unternehmen als in den Monaten zuvor stuften gegen Jahresende ihren Auftragsbestand als zu tief ein. Insbesondere der Auftragseingang aus dem Ausland wurde erneut als zu niedrig bezeichnet.

Optimistische Zukunftserwartungen

Trotz der nachlassenden Dynamik äusserten sich die Anfang Januar 2006 befragten Thurgauer Industriebetriebe mehrheitlich als mit ihrer Geschäftslage zufrieden. In ihrem Urteil hat sich auch ihre Wettbewerbsposition im Verlauf des vierten Quartals etwas verbessert. So blicken die Thurgauer Industriebetriebe denn auch recht optimistisch in die nähere Zukunft. Mehr als jeder vierte Umfrageteilnehmer geht davon aus, dass sich seine Geschäftslage im Verlauf der nächsten sechs Monate aufhellen wird. Kaum ein Betrieb rechnet dagegen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.

Lebhafte Bautätigkeit - Detailhandel weiter im Krebsgang

Das Thurgauer Baugewerbe hielt seine Dynamik auch im vierten Quartal 2005 aufrecht. Die Bautätigkeit hat gemäss den von der KOF ETH Anfang Januar 2006 befragten Thurgauer Baufirmen weiter markant zugenommen. Deutlich eingetrübt hat sich jedoch die Beurteilung der Auftragsbestände.

Die Lage im Thurgauer Detailhandel präsentiert sich nach wie vor schwierig. Die eigene Geschäftslage wird von der Mehrzahl der befragten Thurgauer Detaillisten als befriedigend (65%) oder schlecht (28%) eingestuft. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2006 wird eine leichte Besserung der Geschäftslage erwartet.

Reibungslose Abfertigung an der Grenze trotz Personalabbau

Zudem beleuchtet die aktuelle Ausgabe des «Thurgauer Wirtschaftsbarometers» die Folgen des geplanten Personalabbaus bei Zoll und Grenzwache für den Reisenden- und Handelswarenverkehr. Demnach soll an den schweizerisch-deutschen Grenzübergängen in der Nordostschweiz eine reibungslose Abfertigung im Reisenden- und Handelswarenverkehr trotzdem gewährleistet werden.

Wirtschaftsbarometer Februar 06  [PDF, 595 KB]

Grafik Geschäftsgang Industrie  [XLS, 25.0 KB]