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«Best of Minergie»: Feier für engagierte Bauherren und Fachleute

55 Gebäude haben im Kanton Thurgau in den vergangenen zwei Jahren die besten Effizienzstandards Minergie-A, Minergie-P oder Minergie-Modernisierung erreicht. Regierungsrat Walter Schönholzer ehrte die Bauherrschaften und -fachleute im Rahmen der Feier «Best of Minergie» am 26. Oktober 2016 im Greuterhof in Islikon.

Höherer Komfort, bessere Werterhaltung und deutliche Energieeinsparung sind drei der grossen Vorteile der Baustandards Minergie. Setzen Bauherrschaften und Fachleute den energieeffizienten Standard um, leisten sie freiwillig einen Beitrag an die nachhaltige Energieversorgung im Kanton. Ihren individuellen Einsatz zu Gunsten der Allgemeinheit verdankt die kantonale Abteilung Energie mit einer Feier. Seit der letzten Ehrung 2014 haben mehr als 400 Gebäude einen Minergie-Standard erreicht. Aufgrund dieser grossen Anzahl sind 2016 jene Bauherren, Architekten und Planer in den Genuss einer persönlichen Anerkennung gekommen, welche in den vergangenen zwei Jahren an der Realisierung der besten Standards mitgewirkt haben: Minergie-A, Minergie-P und Minergie-Modernisierung. «Sie haben gezeigt, dass Eigenverantwortung und Innovation keine leeren Worte sind», bedankte sich der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer bei den geladenen Gästen der Feier. Die scharfzüngigen Musikkabarettisten «Weniger Egli» regten die Lachmuskeln aller Gäste an.

Minergie: eine Erfolgsgeschichte dank freiwilligem Engagement
Zurzeit gibt es im Kanton Thurgau mehr als 2200 Gebäude im Minergie-Standard, weitere rund 600 sind in Planung oder im Bau. Zu den «Best of Minergie» gehören 55 Gebäude, welche in den letzten beiden Jahren im Minergie-A-, Minergie-P- oder Minergie-Modernisierungs-Standard zertifiziert wurden (vgl. Kasten).

Regierungsrat Walter Schönholzer bezeichnete die Entwicklung des energieeffizienten Baustandards als Erfolgsgeschichte und wies mit Stolz darauf hin, dass der Thurgau mit Bern und Zürich zu den Pionierkantonen gehört, welche Minergie 1998 proklamiert haben. Seither verhelfen Thurgauer Bauherren, Architekten und Planer aus persönlicher Überzeugung und ohne staatlichen Zwang der innovativen Technik in der Praxis zum Durchbruch.

Energieeffizienz bringt volkswirtschaftliche Vorteile
Die Energie gehört nach Ausführungen von Schönholzer zu den Schlüsselfaktoren für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung sowie für das Weltklima. Ein Resultat mit volkswirtschaftlich positiver Wirkung: Heutige Importe fossiler Energien lassen sich durch lokale Wertschöpfung wie die Wärmedämmung bei Gebäuden und die Installation von Solaranlagen oder Holzfeuerungen reduzieren. Dadurch können Energieausgaben zu Gunsten beschäftigungswirksamer Investitionen im Kanton gesenkt werden. Die Abhängigkeit vom Ausland vermindert sich, während die Versorgungssicherheit steigt.

Beitrag an Wohlstand und Sicherheit
Im Fokus der kantonalen Energiepolitik steht die Energieeffizienz der Gebäude, weil dieser Bereich – so die Erklärung von Schönholzer – zum einen in die Regelungs-kompetenz der Kantone gehöre, zum anderen beanspruche der Gebäudepark beinahe die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz. Der Kanton unterstütze die Ausschöpfung des Effizienzpotenzials mit verschiedenen Massnahmen. Als Beispiel nennt er das schweizweit vorbildliche Energie-Förderprogramm. Ebenso gehört der Bericht Elektromobilität, welcher zurzeit erarbeitet wird oder die zügige Umsetzung der neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) zu den Massnahmen.

Der Minergie-Baustandard ist Teil der kantonalen Strategie. Er trägt dazu bei, die Energieeffizienz massiv zu verbessern und fossile Energien in grossem Umfang zu ersetzen. Walter Schönholzer äusserte abschliessend die Hoffnung «dass weiterhin viele Bauherren, Architekten und Planer auf den energieeffizienten Baustandard Minergie setzen und dem Vorbild der anwesenden Gäste folgen».

100 % erneuerbare Stromproduktion in der Schweiz
Der EHT- Professor Dr. Anton Gunzinger legte seine Berechnungen dar, wie die Schweiz die kürzlich beschlossene Energiestrategie 2050 umsetzen kann. Dezentrale Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solarstromkraftwerke ergänzen sich. Die überschüssige Stromproduktion wird dezentral zum Teil in Elektrofahrzeugen gespeichert. Damit kann die Energiestrategie 2050 aufgrund seiner Simulationen ohne Zukauf von ausländischem Strom erreicht werden.
 

Die energieeffizienten Baustandards Minergie
Minergie ist der Basisstandard und entspricht weitgehend den gesetzlichen Anforderungen der Kantone, allerdings mit dem Zusatz einer systematischen Lufterneuerung.
Minergie-P erfordert eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle in Kombination mit der Nutzung von erneuerbaren Energien.
Minergie-A ist ein Null-Heizenergie-Haus, d.h. auf dem Gebäude muss übers Jahr so viel Energie produziert werden, wie das Gebäude für Heizung, Warmwasser und Lüftung verbraucht.
Der Minergie-Modernisierungs-Standard zeichnet bestehende Bauten aus, welche gesamthaft saniert werden. Die energieeffizientesten sanierten Häuser erfüllen den Minergie-P- oder Minergie-A-Modernisierungs-Standard.
Der Zusatz Minergie-Eco lässt sich mit allen drei Standards kombinieren und bezieht unter anderem Ansprüche an die Umweltverträglichkeit der Baumaterialien und deren Entsorgung mit ein. Weitere Informationen www.minergie.ch

 
Regierungsrat Walter Schönholzer bedankte sich bei den Gästen für ihr Engagement.


Der EHT- Professor Dr. Anton Gunzinger zeigte auf, wie die Energiestrategie 2050 umgesetzt werden kann.