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Mehr Menschen im Rentenalter

Zum zweiten Mal seit 2012 wurden für den Kanton Thurgau kleinräumige Bevölkerungsszenarien gerechnet. Die Zahl der älteren Menschen wird gemäss den Szenarien in den nächsten Jahrzehnten in allen Bezirken markant zunehmen.

Für den Thurgau liegen zum zweiten Mal kantonale Bevölkerungsszenarien vor, die kleinräumig verfügbar sind. Dies bedeutet, dass Bevölkerungsprojektionen auch für Teilgebiete des Kantons wie beispielsweise Bezirke vorliegen. Gerechnet wurden zwei Szenarien. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in den Annahmen zur Zu- und Abwanderung. Das Szenario «Mittlere Zuwanderung» geht im Wesentlichen von einer Einwanderung wie im Schnitt der vergangenen zehn Jahre aus. Das zweite Szenario geht von einer schwächeren Einwanderung aus.

Gemäss beiden Szenarien wächst die Bevölkerung in den nächsten zwanzig Jahren weiter, aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Im Szenario «Mittlere Zuwanderung» werden im Jahr 2035 rund 329 000 Menschen im Thurgau leben, im Szenario «Schwächere Zuwanderung» sind es 313 000 Menschen. Dies sind je nach Szenario 22 Prozent oder 16 Prozent mehr als heute (2016: 270 000 Einwohner).

Das Bevölkerungswachstum wird nicht alle Altersklassen im gleichen Ausmass betreffen. Vor allem die Zahl älterer Menschen wird stark zunehmen. Gemäss beiden Szenarien ist in zwanzig Jahren jede vierte Einwohnerin oder jeder vierte Einwohner über 65 Jahre alt, heute sind es 17 Prozent der Bevölkerung. Dies hängt mit den geburtenstarken Jahrgängen zusammen, die in den nächsten Jahrzehnten das Rentenalter erreichen. Eine vergleichsweise tiefe Geburtenrate und steigende Lebenserwartung tragen ebenfalls zur Verschiebung der Altersstruktur bei.

Alterung betrifft alle Bezirke

In allen Bezirken wird sich die Altersstruktur deutlich nach oben verschieben, am ausgeprägtesten in den Bezirken Münchwilen und Weinfelden. Im Bezirk Münchwilen werden gemäss beiden Szenarien im Jahr 2035 fast doppelt so viele über 65-Jährige leben als heute. Auch im Bezirk Weinfelden wird die Zunahme vergleichsweise deutlich sein.

Jüngere Arbeitskräfte werden knapper

Auf dem Arbeitsmarkt dürfte insbesondere die nur moderate Zunahme von Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich zu spüren sein. Innerhalb der Gruppe der 20-64-Jährigen nehmen die «Jüngeren» im Erwerbsalter (20- bis 39-Jährige) weniger stark zu als die «Älteren» (40- bis 64-Jährige). Gemäss dem Szenario «Schwächere Zuwanderung» werden in zwanzig Jahren sogar weniger 20- bis 39-Jährige als heute im Thurgau wohnen.

2017 Nr 9 Kleinraeumige Bevoelkerungsszenarien 2015_2035.pdf [pdf, 1.15 MB]