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Internationale Moor-Exkursion im Thurgau

<img src="http://ww4.tg.ch/pictures/moorlandschaft.jpg" align="left">Die 29. internationale Moor-Exkursion zur Vegetations- und Klimageschichte Europas vom 16. bis 24. September, an der Fachleute aus neun Ländern teilnehmen, findet dieses Jahr auch im Thurgau statt.

Internationale Moor-Exkursion im Thurgau

 

Die 29. internationale Moor-Exkursion zur Vegetations- und Klimageschichte Europas vom 16. bis 24. September, an der Fachleute aus neun Ländern teilnehmen, findet dieses Jahr auch im Thurgau statt.

Organisiert vom Botanischen Institut der Universität Innsbruck wird die Moor-Exkursion nächsten Freitag auch an die Fundstellen von Egelsee (Niederwil) und Arbon-Bleiche führen, da beide Material für Pollenanalysen lieferten. Der Besuch von 40 Fachleuten aus diesem Forschungsbereich erfolgt auf Grund der in den letzten Jahrzehnten im Kanton Thurgau durchgeführten archäologischen und pollenanalytischen Untersuchungen, die für die Schweiz als vorbildlich einzustufen sind und viele neue Einblicke in Lebensweise und Umwelt unserer Vorfahren erlauben.

Klimaschwankungen verstehen
Diese Forschungen der letzten Jahre geben einzigartige Einblicke in die vergangenen Landschaftsveränderungen im Thurgau, was auch Rückschlüsse auf angrenzende Gebiete zulässt. Dank den durch das Amt für Archäologie und den Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Arbeiten wurde klar, dass die ersten Bauern im Bodenseegebiet schon vor mehr als 6800 Jahren ihre Umwelt nachhaltig veränderten. Wälder wurden mit der Zeit immer grossflächiger für den Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen gerodet. Klimakatastrophen und Überflutungen – wie wir sie auch heute erleben – setzten dabei den Menschen und ihren Pfahlbau-Häusern gehörig zu, so zum Beispiel im Jahr 3370 v. Chr. in Arbon-Bleiche durch den damals rapid ansteigenden Bodensee, und zwangen wohl die damaligen Menschen, ihre Siedlungen ins Landesinnere zu verlegen. Die Thurgauer Kulturlandschaft, wie wir sie heute kennen, entstand also durch Jahrtausende dauernde Interaktionen zwischen Vegetation, Mensch, dessen Haustieren und den regelmässig vorkommenden Klimaschwankungen. Vergangene Ökosysteme und ihre Veränderungen zu rekonstruieren, hilft somit auch zukünftige Umwelt- und Klimaveränderungen besser zu quantifizieren und zu verstehen.