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Meilenstein für das Historische Museum Thurgau

Am 1. November 2018 wird im Historischen Museum Thurgau Geschichte geschrieben. Der Verein «Museen im Thurgau – Museumsgesellschaft» überlässt dem Kanton Thurgau dauerhaft bedeutende kunsthistorische Objekte, die sich bislang als Leihgaben in der Sammlung des kantonalen Geschichtsmuseums befunden haben.

Die Anfänge der kulturhistorischen Sammlung des Historischen Museums Thurgau reichen in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Ab 1859 betreute der Historische Verein des Kantons Thurgau die Kulturgüter und erweiterte die Sammlung stetig, ab den 1920er Jahren kauften Mitglieder der neu gegründeten Thurgauischen Museumsgesellschaft mit ihrem Privatvermögen wertvolle und einmalige Kunstgegenstände mit dem Ziel, sie für die Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Von der Leihgabe zum Eigentum
Bereits im Jahr 1958 gelangten Gemälde der Museumsgesellschaft schenkungsweise in das Eigentum des Kantons. Einzelne Kunstgegenstände hingegen blieben bei der Gesellschaft. Diese wurden dem Kanton als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt und gelangten somit in die Obhut des Historischen Museums Thurgau, welches die Verantwortung für deren konservatorische Pflege übernahm. Mittels nun vorliegendem Vertrag zwischen dem Verein und dem Thurgau kommen sämtliche Kunstgegenstände in das Eigentum des Kantons.


Zur Schenkung gehören für die Kulturgeschichte des Kantons, des Bodenseeraums und der Region Nordostschweiz bedeutende Objekte. Es sind künstlerische Zeugnisse spätmittelalterlichen Schaffens von herausragender Qualität, wie das geschnitzte Weihnachtsrelief, welches von einem Nachfolger des berühmten Meisters Heinrich in Konstanz geschaffen wurde oder die hölzerne Skulptur einer Maria mit Kind aus dem Kloster Feldbach. Zwei prachtvolle Flügel eines Altars aus der Kirche Lommis wurden während der Reformation verkauft und gelangten über Umwege zurück in den Thurgau. Aber auch Glasmalereien von erster Güte, so zwei Frauenfelder Stadtscheiben und eine seltene Gerichtsscheibe, sind Teil des Schenkungskonvoluts. Zu diesen historisch und kunstgeschichtlich bedeutungsvollen Kunstobjekten kommen etliche Porträts von Thurgauer Persönlichkeiten, Grafik und Zinnarbeiten.

Eine Auswahl dieser Objekte ist in der Dauerausstellung des Museums im Schloss Frauenfeld zu bewundern, die anderen befinden sich im Depot des Hauses

Die Madonna mit Kind aus dem Kloster Feldbach ist eines der Spitzenobjekte, die mit dem neuen Schenkungsvertrag in das Eigentum des Kantons Thurgau übergehen. Bild Credit: Samir Seghrouchni