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Magischer Realismus in der Kantonsbibliothek

Die gebürtige Argentinierin Maria Cecilia Barbetta hat am Montagabend in der Kantonsbibliothek Thurgau aus ihrem Roman «Nachtleuchten» gelesen.

Im Gespräch mit Marianne Sax, Programmleiterin beim Bodman-Literaturhaus, sprach die Autorin perfektes Deutsch. Weil es trotzdem nicht ihre Muttersprache ist, sagt Barbetta, sei es ihr möglich, die Sprache vor sich zu sehen. Mit ihr habe sie gelernt zu beschreiben, sie als präzises Werkzeug zu benutzen und auch damit zu spielen. Als sie dann begann aus ihrem in Buenos Aires spielenden Roman vorzulesen, konnte und wollte sie ihre Wurzeln nicht mehr verbergen. Sie entführte uns mit ihrem rollenden R und dem lateinamerikanischen Klang in die Welt und die Zeit kurz vor dem Militärputsch, als in Argentinien «die Magie regierte». In bunten Sprachbildern, die den Alltag gewöhnlicher Leute beschreiben, gelingt es Barbetta in ihrem Roman Nachtleuchten diverse Brücken aus der Vergangenheit in die Gegenwart und von Lateinamerika nach Europa zu schlagen. Im realen historischen Kontext angesiedelt, beinhaltet die Erzählung kleine magische Szenen, wie sie bei grossen lateinamerikanischen Schriftstellern, zum Beispiel bei ihrem Vorbild Julio Cortázar, zu finden sind.

Maria Cecilia Barbetta im Gespräch mit Moderatorin Marianne Sax.
Maria Cecilia Barbetta im Gespräch mit Moderatorin Marianne Sax.