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Wasser und Müller-Thurgau verbindet

Auf der ersten Müller-Thurgau-Schifffahrt entdeckten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Interpretationen des Weins, erfuhren viel über die unglaubliche Schmugglergeschichte, über den Weinanbau und das Keltern. Die nächste Fahrt findet am 31. Mai statt.

«Leinen los und Schiff ahoi» hiess es am vergangene Montagmittag in Mannenbach für die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Müller-Thurgau-Schifffahrt. Das gemeinsame Ziel: Die Schmugglergeschichte der Familie Röhrenbach, die sich 1925 abspielte, nacherleben und mehr über den Müller-Thurgau-Wein diesseits und jenseits des Seeufers erfahren. Albert Röhrenbach ruderte im Auftrag seines Vaters Johann Baptist gemeinsam mit einem befreundeten Fischer von Immenstaad an den Arenenberg und schmuggelte 400 Propfreben der Sorte Müller-Thurgau. Diese pflanzten sie dann gegen den Willen des Markgrafen von Baden auf einer kleinen Parzelle ein. «Mein Urgrossvater wurde beinahe entlassen und musste die Müller-Thurgau-Trauben selbst pressen, keltern und verkaufen,» erklärt Matthias Röhrenbach auf dem Schiff.

Vom Gasthaus zum eigenen Weingut
Damals führte die Familie Röhrenbach ein kleines Gasthaus und verkaufte den Viertelliter offen für 12 Pfennige, was ihn als «Edelwein» positionierte. Wie edel ein Müller-Thurgau schmecken kann, davon konnten sich die Gäste bei den Degustationen überzeugen. So präsentierte Peter Mössner, Kellermeister vom Arenenberg, auf der Überfahrt nach Immenstaad drei unterschiedliche Varianten. Nach einem kurzen Fussmarsch gab es auf dem Weinberg des Markgrafen von Baden während der Begrüssung von Prinz Michael einen Müller-Thurgau 2013 aus der Magnumflasche, und wiederum nach einer kurzen Wanderung erklärte Matthias Röhrenbach auf seinem Weingut seine drei Interpretationen des Müller-Thurgaus.

Überraschende Weine
«Ich bin überrascht wie vielseitig diese Weine sind und eigentlich gibt’s zu jeder Gelegenheit den passenden Müller-Thurgau,» ist eine Teilnehmerin überzeugt. Ebenfalls überrascht zeigten sich die Gäste vom vielseitigen Käseteller, den ihnen auf der Rückfahrt Michael Bode, diplomierter Käsesommelier aus Lindau, servierte. «Damit diese Schifffahrt gelingen konnte, haben verschiedene Akteure rund um den Bodensee mitgewirkt,» so Bernhard Müller, Leiter Regionale Entwicklung vom Arenenberg, und fügt lachend an: «Wasser und Wein, das sind die beiden Elemente, die uns um den Bodensee verbinden.» Deshalb wird die Schiffreise Müller-Thurgau als Begegnungsprojekt aus dem Kleinprojektfonds der Internationalen Bodenseekonferenz unterstützt.

Nächste Schifffahrt
Datum: Freitag, 31. Mai 2019
Abfahrt: 12.10 Uhr ab Mannenbach, 13.20 Uhr ab Kreuzlingen
Rückkehr: Kreuzlingen ca. 19.10 Uhr an, Mannenbach zwischen 20.05 und 20.35 Uhr
Tickets: Fr. 90.- erhältlich unter www.urh.ch
 

Peter Mössner erklärt den Gästen den ersten Müller-Thurgau-Wein

Bernhard Müller überreicht dem Prinzen Michael Marktgrafen von Baden einen Müller-Thurgau vom Arenenberg

Auf dem Weingut von Matthias Röhrenbach

Michael Bode erklärt die unterschiedlichen Käsesorten