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Brückenlehrstuhl eröffnet neue Möglichkeiten

Seit Herbst 2007 teilen sich die Pädagogische Hochschule des Kantons Thurgau (PHTG) und die Universität Konstanz eine Brückenprofessur für Erziehungswissenschaft. Die gemeinsame Einrichtung bringe den Dozierenden und den Studenten nur Vorteile, wurde an der dritten Herbstmedienfahrt am Donnerstag (21. Oktober) an der Uni Konstanz betont.

«Ich habe keinen Tag bereut, diese Berufung angenommen zu haben», führte Thomas Götz, Inhaber des Lehrstuhls für Erziehungswissenschaft und empirische Bildungsforschung an der PHTG und der Uni Konstanz, einleitend aus. Die Professur habe durch die länderübergreifende Lehr- und Forschungstätigkeit ihren besonderen Reiz. Zudem biete die Universität Konstanz exzellente Forschungsbedingungen. Auch die Studenten empfänden die Ausbildung in zwei Systemen als Bereicherung, die ihnen neue Perspektiven eröffne. 

Ein gemeinsamer Lehrstuhl mit einem auf zwei Hochschulen in zwei Ländern bezogenen Lehr- und Forschungsangebot sei schweizweit einmalig, betonte Ernst Preisig, Rektor der PHTG. Neben den Erfahrungen bei der Lehrerausbildung über die Grenze hinweg profitiere die PHTG insbesondere durch den Forschungsaufbau bei den Erziehungswissenschaften. Damit erfülle die PHTG  eine Forderung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), die Forschungskapazitäten der Pädagogischen Hochschulen auszubauen.

Durch die Einrichtung des gemeinsamen Lehrstuhls werde auch die Akzeptanz des neuen Studiengangs auf Sekundarstufe II erhöht, so Preisig. Denn die  Gymnasiallehrerausbildung sei stark von der universitären Tradition geprägt. Durch die Überarbeitung des entsprechenden Reglements der Uni Konstanz habe die PHTG zudem indirekt das Promotionsrecht erhalten. Der Universität Konstanz ihrerseits werde ermöglicht, das bisher knappe erziehungswissenschaftliche Lehrangebot aufzustocken.

Mit insgesamt 143 Studentinnen und Studenten seit Start im Herbst 2007 sei der neue Lehrgang auf Sekundarstufe II bisher besser frequentiert als erhofft, betonte Preisig. Es sei darum wünschenswert, die vorerst auf sechs Jahre vereinbarte Zusammenarbeit weiterzuführen. Als erfreulich bezeichnete er auch die Tatsache, dass von beiden Ländern Forschungsgelder gesprochen würden.

Für die Forschungs- und Lehrtätigkeit verfügt Lehrstuhlinhaber Thomas Götz über ein interdisziplinäres Team aus Psychologen, Pädagogen und Erziehungswissenschaftlern. Diese sind im Bereich der Lehrerausbildung (Lehramt Gymnasium) sowohl an der Universität Konstanz als auch an der PHTG tätig. Die Forschungs- und Lehrinhalte konzentrieren sich auf die Analyse und Optimierung schulischer und universitärer Lehr- und Lernprozesse. Ein Forschungsschwerpunkt bildet die Untersuchung lern- und leistungsbezogener Emotionen, insbesondere der Langeweile in der Schule. «Das Thema hat mich schon während meiner eigenen Schulzeit beschäftigt», verriet Thomas Götz. 

Ernst Preisig und Thomas Götz
Ernst Preisig (links), Rektor der PHTG, und Lehrstuhlinhaber Thomas Götz informierten über die Brückenprofessur an der PHTG und der Uni Konstanz.

Ein Team aus Psychologen, Pädagogen und Erziehungswissenschaftlern
Ein Team aus Psychologen, Pädagogen und Erziehungswissenschaftlern unterstützt Thomas Götz.

 Ernst Preisig beantwortet die Fragen von TeleTop
Interview mit Aussicht: Ernst Preisig beantwortet die Fragen von TeleTop.