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Gut gerüstet für den Start der Fachmittelschulen

Am 15. August startet an den Kantonsschulen Romanshorn und Frauenfeld erstmals ein dreijähriger Ausbildungsgang «Fachmittelschule (FMS)». Wie die Ausbildung an der ehemaligen Töchterschule, die 1985 in Diplommittelschule (DMS) umgetauft wurde, heute gestaltet ist, war Thema der fünften Sommermedienfahrt (21. Juli).

Gut gerüstet für den Start der Fachmittelschulen

 

Am 15. August startet an den Kantonsschulen Romanshorn und Frauenfeld erstmals ein dreijähriger Ausbildungsgang «Fachmittelschule (FMS)». Wie die Ausbildung an der ehemaligen Töchterschule, die 1985 in Diplommittelschule (DMS) umgetauft wurde, heute gestaltet ist, war Thema der fünften Sommermedienfahrt (21. Juli).

 

72 Schülerinnen und Schüler beginnen Mitte August in Romanshorn die dreijährige Ausbildung an der Fachmittelschule. Auch in Frauenfeld wird mit drei Klassen gestartet. Wie die Verantwortlichen der Kantonsschulen Romanshorn und Frauenfeld ausführten, hat man im Thurgau die von der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) geforderten Anpassungen bereits im Jahr 2001 vollzogen. «Was sich mit dem Beginn des Schuljahres 2005/2006 ändert, ist eigentlich lediglich der Namenswechsel von Diplommittelschule (DMS) zu Fachmittelschule (FMS)», betonte Alois Krähenmann, Rektor der Kantonsschule Romanshorn. Mit einheitlichen Rahmenbedingungen versucht die EDK, den Wildwuchs in den Kantonen einzudämmen und gesamtschweizerisch Lehrgänge mit vergleichbaren Abschlüssen zu schaffen.

Gemäss Krähenmann stellt die Ausbildung an der Fachmittelschule «einen Mittelweg zwischen der Vorbereitung auf die Hochschulreife an einem Gymnasium und der Berufsausbildung (Lehre)» dar. 1957 wurde an der Kantonsschule Frauenfeld eine zweijährige Töchterschule eröffnet, um «Mädchen aus gutem Hause» eine höhere Bildung zu ermöglichen. Gut zehn Jahre später wurde neben der zweijährigen auch eine dreijährige Ausbildung geschaffen. 1985 erfolgte die Umbenennung in Diplommittelschule (DMS).

1988 startete auch in Romanshorn eine zweijährige DMS. Wie in Frauenfeld konnte zwischen einer sozial-musischen oder einer technisch-administrativen Ausrichtung gewählt werden. Mit diesem Angebot hoffte man, mehr Jungen für die Diplommittelschule zu gewinnen. Was bisher nicht gelungen ist: Der Anteil an jungen Frauen liegt immer noch bei über 90 Prozent. Für das neue Schuljahr haben sich in Romanshorn lediglich sechs, in Frauenfeld vier Burschen angemeldet.

Die heutige Fachmittelschule ist eine «dreijährige, allgemeinbildende Vollzeitschule, die auf die Berufsfelder Gesundheit, Pädagogik und Soziale Arbeit vorbereitet», legte Chantal-Roth-Merz, Prorektorin an der Kantonsschule Romanshorn, dar. Neben der Vermittlung von praxisnaher Allgemeinbildung sowie der Vorbereitung auf die drei Berufsbereiche wird grosses Gewicht auf die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung gelegt. In Romanshorn und Frauenfeld wurden Rahmenbedingungen geschaffen, um die Entwicklung der Selbst- und Sozialkompetenz zu fördern. Dies bekommen zuweilen auch die Lehrkräfte zu spüren, denen die FMS-Schülerinnen gemäss Krähenmann in der Regel offener gegenübertreten als die Gymnasiasten.

Laut Heidi Fuchs, Prorektorin an der Kantonsschule Frauenfeld, unterscheiden sich die Ausbildungsgänge von Romanshorn und Frauenfeld lediglich in den angebotenen Praktika. Was sie während einem dreiwöchigen Familienpraktikum in einer Familie mit vier Kindern erlebte und gelernt hatte, schilderte schliesslich anschaulich die Romanshornerin Selina Göldi. Zur Familie, die in der Innerschweiz lebt und die von Pro Juventute ausgewählt wurde, hält sie immer noch Kontakt.

Am Schluss der Ausbildung erhalten die FMS- Absolventinnen und –Absolventen einen Fachmittelschulausweis. Er ermöglicht, zum Teil mit zusätzlichen Ausbildungsauflagen, den Zugang zu höheren Fachschulen oder Fachhochschulen. Welche Bedingungen für den Erwerb einer Fachmaturität gelten sollen, werde zurzeit mit den Fachhochschulen abgeklärt, betonte Heidi Fuchs. Ziel sei es, mit den Fachmittelschulen im Kanton Thurgau gut gerüstet zu sein, wenn darüber Einigkeit erzielt werde.

Alois Krähenmann, Rektor der Kantonsschule Romanshorn und Chantal Roth-Merz, Prorektorin, erläuterten die Ausbildung an der Fachmittelschule (FMS) in Romanshorn Heidi Fuchs, Prorektorin an der Kantonsschule Frauenfeld (rechts) sowie Pascale Chenevard, Abteilungsleiterin KSF, beleuchteten die Schwerpunkte der FMS in Frauenfeld. Selina Göldi, die vor zwei Wochen die Diplommittelschule in Romanshorn beendet hatte, berichtete über ihr Praktikum bei einer Familie mit vier Kindern in der Innerschweiz.