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Lange Messreihen für gute Prognosen

Im Thurgau gehen rund 20 Personen 365 Tage im Jahr frühmorgens zur Messstation in ihrer Nähe, stellen im Messzylinder die Niederschlagsmenge fest und bestimmen Art und Grad der Bewölkung. Das Amt für Umwelt hat sie alle zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Lange Messreihen für gute Prognosen

 

Im Thurgau gehen rund 20 Personen 365 Tage im Jahr frühmorgens zur Messstation in ihrer Nähe, stellen im Messzylinder die Niederschlagsmenge fest und bestimmen Art und Grad der Bewölkung. Das Amt für Umwelt hat sie alle zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Wenn Schnee liegt, wird die Schneehöhe gemessen und der gefallene Neuschnee separat aufgeführt. Die Daten werden in den Computer und ins Büchlein eingegeben und am Ersten jedes Monats per E-Mail oder per Post an die Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes für Umwelt gesandt. Dort werden sie geprüft und mittels Quervergleichen verifiziert. Danach gehen sie an MeteoSchweiz, wo sie in das schweizweite Datennetz eingegliedert werden. Die Genauigkeit der Beobachtung und der Angaben ist deshalb von grosser Bedeutung. Zusammen mit der sehr langen und vollständigen Datenreihe aus dem Thurgau, den Pegelständen von Grund- und Oberflächengewässern und dem Datenmaterial aus vergleichbaren Regionen stehen genügend Grundlagen für Prognosen bereit.

Hochwasserprojekte, Projekte der Siedlungsentwässerung, Trinkwasserversorgung und Gefahrenprävention sind auf eine hohe Trefferquote bei solchen Prognosen angewiesen. Das Amt für Umwelt hatte die Wetterbeobachter zu einem Treffen eingeladen, an dem die langjährigen Wetterbeobachter, die schon bis zu 34 Jahre diesen Dienst verrichten, geehrt wurden. Auch die MeteoSchweiz sprach den «Thurgauer Wetterfröschen» ihren Dank aus. Bei der Besichtigung des Pumpwerks Gugel, aus dem etwa 70 000 Menschen von Berg bis Wil mit Trinkwasser versorgt werden, wurde der Trend, den die Beobachter aufgrund der Niederschläge messen, nochmals deutlich. Die Messreihen der Technischen Betriebe Weinfelden zeigten die Schwankungen des Grundwassers, seit das «Gugel» anfangs der 70-er Jahre gebaut wurde. Damals war der Pegel im Thurtal relativ tief. Die Filterbrunnen mussten tief in den Boden getrieben werden. Nach 1978 stieg der Wasserstand wieder an – bis er 2003 dramatisch sank. Da war man froh über die tiefen Schächte – und ist es noch.

Erholt hat sich der Grundwassersee noch nicht. Die Pegelstände des Grundwassers und des Obersees können übrigens über www.umwelt.tg.ch verfolgt werden, sie werden bei «Normalwetter» wöchentlich aktualisiert. Der abgesunkene Pegel gab an der anschliessenden Infoversammlung weiter zu reden. Manche konnten kaum glauben, dass nur das trockene Wetter zu einem so tiefen Pegel führt – aber die Statistiken über den Wasserverbrauch in der Schweiz sind deutlich; der Wasserkonsum geht zurück.